RAUCH erhält den AVK-Innovationspreis 2024 in der Kategorie „Innovative Produkte und Anwendungen“
Mit der Verleihung des renommierten AVK-Innovationspreises 2024 in der Kategorie
„Innovative Produkte und Anwendungen“ stellt die RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH
den Titel als Innovationsträger und Düngetechnikspezialist erneut unter Beweis.
Gemeinsam mit ihren Partnern Thoenes GmbH und dem Institut für Leichtbau und
Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden wurde ein
Leichtbaudüngerstreuergestänge mit thermoplastischen Carbon-PA6 Hohlprofilen
entwickelt.
Dieser Fortschritt von Materialeinsatz und Fachwerkkonstruktion gilt als
Schlüsseltechnologie in der Landtechnik und überwindet Grenzen in der Arbeitsbreite.
Bodenverdichtung und Erosion durch industrielle Landwirtschaft stellen gravierende
Herausforderungen dar, die erhebliche Auswirkungen auf die Agrarwirtschaft und die
Umwelt haben. Diese Problematik führt zu mehreren negativen Konsequenzen:
1. Verringerte Wachstumsbedingungen und geringere Erträge: Durch die
Bodenverdichtung wird die Porenstruktur des Bodens beeinträchtigt, was die
Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen erschwert. Dies führt zu schlechteren
Wachstumsbedingungen und letztlich zu geringeren Ernteerträgen.
2. Erhöhter Aufwand bei der Bodenbearbeitung: Verdichtete Böden sind schwerer zu
bearbeiten, was den Energie- und Zeitaufwand für landwirtschaftliche Tätigkeiten
wie Pflügen, Säen und Ernten erhöht. Dies kann die Produktionskosten erheblich
steigern.
3. Erhöhte Methan- und Lachgasproduktion: Verdichtete Böden neigen dazu,
anaerobe Bedingungen zu begünstigen, was die Produktion von Treibhausgasen wie
Methan- und Lachgas verstärkt. Diese Gase tragen erheblich zum Klimawandel bei
und stellen ein zusätzliches Umweltproblem dar.
Im Rahmen des Projektes Le²Gro setzten sich die Partner mehrere zentrale Ziele, um die
Nachhaltigkeit und Effizienz in der Produktion und Nutzung von Materialien deutlich zu
verbessern.
1. Reduzierung des Energieverbrauchs: Ein wesentliches Ziel des Projekts ist die
Minimierung des Energieverbrauchs in allen Produktions- und
Verarbeitungsprozessen. Dies soll durch den Einsatz energieeffizienter
Technologien, die Optimierung von Produktionsabläufen und die Implementierung
erneuerbarer Energiequellen erreicht werden. Eine Reduktion des
Energieverbrauchs trägt nicht nur zur Senkung der Produktionskosten bei, sondern
auch zur Verringerung der CO₂-Emissionen und damit zum Klimaschutz.
2. Reduzierung von Grundstoffen: Das Projekt zielt darauf ab, den Einsatz von
Rohstoffen auf ein Minimum zu reduzieren, ohne die Qualität und Funktionalität
der Endprodukte zu beeinträchtigen. Durch die Verbesserung der Materialeffizienz,
die Optimierung der Produktgestaltung und die Implementierung moderner
Produktionsverfahren sollen weniger Ressourcen verbraucht werden. Dies führt zu
einer Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und schont natürliche
Ressourcen.
3. Recyclingfähigkeit von Basismaterialien: Ein weiteres zentrales Ziel ist die
Verbesserung der Recyclingfähigkeit der eingesetzten Basismaterialien. Dies
umfasst die Entwicklung und den Einsatz von Materialien, die am Ende ihrer
Lebensdauer leicht recycelt oder wiederverwendet werden können. Dadurch wird
nicht nur der Abfall reduziert, sondern auch der Bedarf an neuen Rohstoffen
verringert. Eine hohe Recyclingfähigkeit unterstützt die Kreislaufwirtschaft und
trägt wesentlich zur Ressourcenschonung und Abfallvermeidung bei.
„Das Thema Leichtbau wird in der Landtechnik eine elementare Schlüsseltechnologie
für Maschinen mit Ausleger, wie die Pneumatikstreuer von RAUCH, darstellen. Um den
heutigen Anforderungen an höhere Arbeitsbreiten und Gewichtsreduzierung gerecht zu
werden, gilt es, neue Technologien zu integrieren, welche zur Erhöhung der
Produktivität und Verringerung des Energieeinsatzes führen.“, so Geschäftsführer und
Entwicklungsleiter der RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH, Volker Stöcklin.
Die Ergebnisse des Projekts sind beeindruckend und demonstrieren die erfolgreiche
Umsetzung der gesetzten Ziele. Ein bedeutender Erfolg des Projekts ist die drastische
Reduktion des Gewichts der entwickelten Produkte. Durch innovative Materialauswahl
und -kombinationen sowie optimierte Designstrategien konnte das Gewicht der
Bauteile um 43 % verringert werden, was ein herausragendes Resultat darstellt.
Ein weiteres bedeutendes Ergebnis des Projekts ist die Entwicklung einer neuartigen
Fachwerkstruktur, die auf geflechtsorientierten thermoplastischen Materialien basiert.
Diese Struktur kombiniert die Vorteile von Leichtbau und hoher Stabilität und eröffnet
vielseitige Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Industrien. Die Verwendung von
thermoplastischen Materialien ermöglicht zudem eine verbesserte Recyclingfähigkeit,
was zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Projekts beiträgt.